Abwassereinleitung
Der Indikator beschreibt die Ablauffrachten sächsischer kommunaler Kläranlagen für die Parameter »Chemischer Sauerstoffbedarf«, »Stickstoff« und »Phosphor« in t/d.
Beschreibung
Der Indikator beschreibt die Ablauffrachten sächsischer kommunaler Kläranlagen für die Parameter »Chemischer Sauerstoffbedarf (CSB)«, »Stickstoff (Nges)« und »Phosphor (Pges)« in t/d. Die Berechnung erfolgt auf der Grundlage der eingeleiteten Jahresabwasserwassermengen und der im Rahmen der behördlichen Einleiterüberwachung und der Eigenkontrolle ermittelten Analyseergebnisse.
Aussage
Der CSB ist ein Summenparameter für alle im Abwasser enthaltenen oxidierbaren Inhaltsstoffe, einschließlich der schwer abbaubaren. Bei der Bestimmung des CSB-Wertes wird die Menge an Sauerstoff ermittelt, die zur chemischen Oxidation der Stoffe benötigt wird. Phosphor und Stickstoff sind Pflanzennährstoffe, die bei einem Überangebot eine Eutrophierung der Gewässer begünstigen.
Abwassereinleitungen in Gewässer unterliegen der wasserrechtlichen Erlaubnispflicht. Im Erlaubnisbescheid werden die Anforderungen an die Abwasserreinigung mindestens nach dem Stand der Technik festgelegt. Für die Parameter CSB, Nges und Pges werden je nach Größenklasse der Abwasserbehandlungsanlage unterschiedlich strenge Anforderungen gestellt. Durch Überwachung dieser Parameter im Zulauf und Ablauf einer Kläranlage erfolgt die Kontrolle der Reinigungsleistung der Kläranlage.
Bewertung
Die Parameter CSB, Nges und Pges der Abwassereinleitungen in Gewässer zeigten von 1997 bis 2007 einen deutlichen Rückgang. Durch den nahezu vollständigen Ausbau mit biologischer Abwasserbehandlung und die Ausstattung großer Kläranlagen mit einer dritten Reinigungsstufe (Nährstoffeliminierung) konnte die Gewässerbelastung durch kommunale Kläranlagen in dieser Zeit systematisch verringert werden. Seitdem stagnieren die Werte aller drei Parameter.
Der Anschlussgrad der Bevölkerung an öffentliche Kläranlagen hat sich von 1990 bis 2022 von rund 56 Prozent auf etwa 91 Prozent erhöht. Für circa 8 Prozent der sächsischen Bevölkerung werden insbesondere im ländlichen Raum Kleinkläranlagen und abflusslose Sammelgruben dauerhaft Bestandteil der kommunalen Abwasserbeseitigung sein. Insgesamt wird das Abwasser von etwa 99 Prozent der Bevölkerung - zentral oder dezentral - nach dem Stand der Technik, das heißt zumindest biologisch, behandelt.
Die Niederschlagswasserabflüsse in Gewässer sind durch weitgehende Versickerung, Verminderung des Anteils befestigter Flächen und dezentrale Bewirtschaftung zu minimieren. In Kanalisationen mit gemeinsamer Ableitung von Schmutz- und Niederschlagswasser (Mischkanalisation) sind Regenentlastungen nach dem Stand der Technik zu begrenzen. Diese Maßnahme dienen der Minderung der Gewässerbelastung infolge von Niederschlagswassereinleitungen.
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Ansprechpartner
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Referat 21: Grundsatzangelegenheiten, Öffentlichkeitsarbeit
Sebastian Bartel
Telefon: 0351 2612-2106
E-Mail: Sebastian.Bartel@smekul.sachsen.de
Webseite: http://www.lfulg.sachsen.de