Fischökologische Durchgängigkeit

Der Indikator gibt Aufschluss über den Anteil der für den Fischaufstieg durchgängigen Querbauwerksstandorte in den Gewässern größer 100 Quadratkilometer.

Beschreibung

Der Indikator »Durchgängigkeit Fischaufstieg« ist definiert als Anteil der für den Fischaufstieg durchgängigen Querbauwerksstandorte im Verhältnis zur Gesamtzahl der signifikanten Querbauwerksstandorte in den Gewässern >100 km2. Gewässer dieser Größenklasse können als die wesentlichen Verbindungsgewässer für die diadromen (Wanderfische, die Abschnitte ihres Lebens im Meer verbringen) und die potamodromen (Wanderfische innerhalb eines Flußgebietes) Fischarten angesehen werden. Daher ist es erstrebenswert bei diesen besonders bedeutsamen Gewässern die Durchgängigkeit möglichst aller Querbauwerksstandorte für den Fischaufstieg zu gewährleisten.

Eine Ausnahme stellen hierbei Talsperren dar.

Für den Indikator wird der prozentuale Anteil der für den Fischaufstieg als durchgängig eingestuften Querbauwerksstandorte an der Gesamtzahl der signifikanten Querbauwerksstandorte an Gewässern mit einem Einzugsgebiet >100 km2 einschließlich der Bundeswasserstraßen berechnet. Als Datengrundlage dienen die Querbauwerkskataster der Bundesländer, die im Rahmen der Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie aufgestellt wurden.

Die Grafik zeigt die Entwicklung des Indikators Fischökologische Durchgängigkeit für die Jahre 2009 und 2015. Der Anteil der Querbauwerke mit einer guten fischökologischen Durchgängigkeit in Fließgewässern blieb nahezu unverändert bei 44 Prozent.

Aussage

Für viele wandernde aquatische Organismen aber auch für den Feststoffhaushalt von Fließgewässern ist die ökologische Durchgängigkeit von besonderer Bedeutung. Für viele Fischarten ist eine ungestörte Wanderung notwendig, um die für den Lebenszyklus und den Fortbestand wesentlichen Lebensräume innerhalb der Gewässer, der Auen und der marinen Lebensräume zu erreichen.

Zur Entwicklung nachhaltig lebensfähiger Bestände ist für viele Fischarten die Herstellung der Durchgängigkeit für den Fischaufstieg an den als signifikant eingestuften Querbauwerken in Gewässern >100 km2 Einzugsgebiet essenziell. Dies gilt insbesondere für die Wiederansiedlung von Wanderfischen, die Abschnitte ihres Lebens im Meer verbringen (diadrome Arten wie z.B. Lachs und Aal). Ebenso gilt dies für Arten, die größere Wanderungen innerhalb eines Flussgebietes unternehmen (potamodrome Arten wie z.B. Barbe, Nase, Rapfen).

Bewertung

Der Indikator »Fischökologische Durchgängigkeit« wurde für die Jahre 2009 und 2015 ermittelt. Zwar liegen bereits Werte für das Jahr 2021 vor, da die entsprechende Datengrundlage aber noch unvollständig ist, werden diese Werte noch nicht in die Betrachtung einbezogen. 

Der Anteil der Querbauwerke mit einer guten fischökologischen Durchgängigkeit in Fließgewässern blieb in den Jahren 2009 und 2015 nahezu unverändert bei 44 Prozent.

Die übrigen Querbauwerke in Fließgewässern lagen somit konstant bei einem Anteil von 56 Prozent. Dieser große Anteil von Querbauwerken mit schlechter fischökologischer Durchgängigkeit bietet viel Potenzial für weitere Verbesserungen.

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Navigator Umweltstatus

Ansprechpartner

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 21: Grundsatzangelegenheiten, Öffentlichkeitsarbeit

Sebastian Bartel

Telefon: 0351 2612-2106

E-Mail: Sebastian.Bartel­@smekul.sachsen.de

Webseite: http://www.lfulg.sachsen.de

Länderinitiative Kernindikatoren

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Dieser Indikator wird im Rahmen der Länderinitiative Kernindikatoren für weitere Bundesländer erfasst.

Datenaktualität

Letzte Aktualisierung: 27.09.2022

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