Pflanzenschutzmittel im Grundwasser

Der Indikator »Pflanzenschutzmittel im Grundwasser« gibt den prozentualen Anteil an Messstellen mit Einzelsubstanzgehalten > 0,1 µg/l an.

Beschreibung

Pflanzenschutzmittel (PSM) finden insbesondere in der Landwirtschaft eine breite Anwendung. Biozide hingegen, die hier in die Betrachtungen mit eingehen, sind nicht für die Anwendung an Pflanzen bestimmt und sind z. B. in Schädlingsbekämpfungsmitteln, Desinfektionsmitteln und Holzschutzmitteln enthalten. Beide Stoffgruppen wirken auf Schadorganismen und können eine Gefahr für Pflanzen und Tiere sowie für das Grund- und Oberflächenwasser darstellen.

Der Indikator »Pflanzenschutzmittel im Grundwasser« gibt den Anteil der Messstellen des Freistaates Sachsen an, an denen der maximale Einzelsubstanzwert des dominanten Pflanzenschutzmittelwirkstoffs, Biozidwirkstoffs oder eines relevanten Metaboliten (Abbauprodukt) mehr als 0,1 µg/l (Schwellenwert der GrwV; Grenzwert der TrinkwV) erreicht. Gegenstand der Messungen sind neben zugelassenen PSM-Wirkstoffen auch grundwasser­relevante PSM und Biozide mit ausgelaufener Zulassung sowie relevante Metaboliten. Es handelt sich damit um einen wichtigen Parameter zur Beurteilung der Situation der Grund­wasser­­beschaffenheit infolge der flächenhaften Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft und lokal auf Nichtkulturland (z. B. Bahnflächen) sowie von Bioziden.

Bis zum Jahr 2005 wurden die Messstellen des »Grundwassermessnetzes Beschaffenheit« ausgewertet. Seit dem Jahr 2006 erfolgt die Auswertung der genannten Stoffe für das Messnetz »überblicksweise Überwachung (UEB)«. Das Messnetz entspricht den Anforderungen der EG-Wasserrahmenrichtlinie und gestattet eine sichere und repräsentative Bewertung der Grundwasserkörper.

Das Diagramm zeigt den prozentualen Anteil der Messstellen mit Gehalten an Pflanzenschutzmittelwirkstoffen, Bioziden oder relevanten Metaboliten über 0,1 Mikrogramm pro Liter sowie die Anzahl der Messstellen für die Jahre 2006 bis 2023. Der Prozentanteil © Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Aussage

Der Indikator »Pflanzenschutzmittel im Grundwasser« wurde für die Jahre 1995 bis 2023 erfasst. Im Zeitraum von 1996 bis 2005 lieferte das »Grundmessnetz Beschaffenheit« die Daten, während ab 2006 das »Überblicksmessnetz« aufgebaut wurde. Daher sind die Daten der beiden Zeiträume nicht miteinander vergleichbar und es wird nur die Periode 2006 bis 2023 betrachtet.

Der prozentuale Anteil der Messstellen mit Gehalten an Pflanzenschutzmittelwirkstoffen, Bioziden oder relevanten Metaboliten über 0,1 Mikrogramm pro Liter schwankte in den Jahren 2006 bis 2023 zwischen 1,8 % und 6,2 %.

Bewertung

Insbesondere im Bereich der Pflanzenschutzmittel sind noch weitere Anstrengungen nötig, um eine Belastung des Grundwassers dauerhaft zu reduzieren. Auch der Austrag von Bioziden im nicht-pflanzlichen Bereich sollte weiter in den Fokus genommen werden.

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Kontakt

Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie

Referat 21: Grundsatzangelegenheiten, Öffentlichkeitsarbeit

Sebastian Bartel

Telefon: 0351 2612-2106

E-Mail: Sebastian.Bartel@smekul.sachsen.de

Webseite: http://www.lfulg.sachsen.de

Datenaktualität

Letzte Aktualisierung: 26.02.2025

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