Waldzustand
Der Indikator »Waldzustand« zeigt den Anteil der deutlich geschädigten Bäume der Stufe 2 und größer in Prozent an.
Beschreibung
Der Indikator zeigt den prozentualen Anteil der deutlich geschädigten Bäume (Schadstufen 2 bis 4) bezogen auf die im Rahmen der Waldzustandserhebung (WZE) begutachteten 6.720 Stichprobenbäume. Maßgebend hierfür ist der Kronenzustand, welcher Auskunft über den Vitalitätszustand der Bäume gibt. Auf Basis der Kombination von Kronenverlichtung (Nadel-/Blattverlust) und Vergilbungsgrad wird jeder Baum bewertet und in eine Schadstufe eingeordnet. Es gilt dabei folgende Einteilung: Schadstufe 0 = ohne Schadmerkmale, Stufe 1 = schwach geschädigt, Stufe 2 = mittel-stark geschädigt, Stufe 3 = stark geschädigt, Stufe 4 = abgestorben.
Die WZE wird jährlich europaweit durchgeführt und basiert auf einem systematischen Stichprobennetz, auf dem die Probebäume dauerhaft markiert werden, so dass eine kontinuierliche Aufnahme der gleichen Baumindividuen gewährleistet ist. Neben dem Nadel-/Blattverlust und der Vergilbung der Blattorgane werden auch weitere Merkmale wie Blüte, Fruchtbildung, Anzahl der Nadeljahrgänge sowie abiotische und biotische Schäden aufgenommen.
Aussage
Die Vitalität der Bäume ist ein wichtiger Indikator zur Beurteilung des Zustandes der Wälder, die ca. 28,2 % der Landesfläche Sachsens einnehmen. Ursächlich für die Waldschäden können verschiedene abiotische und biotische Faktoren mit zeitlicher und räumlicher Variation angesehen werden. Besonders großen Einfluss hatten dabei lange Zeit der Schadstoffeintrag aus der Luft sowie Depositionen im Niederschlag. Diese Immissionen beeinflussen neben den oberirdischen Pflanzenteilen auch die Wurzeln der Bäume und führen zu Veränderungen im Wirkungsgefüge der Böden.
Zusätzlich verursachen der laufende Klimawandel und die mit ihm einhergehenden Witterungsextreme sowie deren Folgen, wie verheerende Sturmereignisse 2017/2018, langanhaltende Trockenheits- und Hitzeperioden 2018-2022 sowie die daraus resultierende andauernde Borkenkäferkalamität, vermehrt extreme Waldschäden.
Bewertung
Der Anteil der deutlich geschädigten Bäume der Stufe 2 und größer hat sich von 1991 bis 2003 vor allem auf Grund des Rückgangs der Schwefeldioxidimmissionen verringert. Seitdem sind die Schwankungen bei den Werten stärker durch Witterung und biotische Schadfaktoren bedingt. Sie befinden sich weiter auf einem zu hohen Niveau.
In den Jahren 2018 bis 2022 führten Witterungsextreme wie Sturm und Dürre als Folgen des Klimawandels sowie die daraus resultierende Massenvermehrung v. a. von Borkenkäfern zu einem sehr starken Anstieg des Anteils der deutlich geschädigten Bäume von 16 Prozent im Jahr 2017 auf 35, 31 bzw. 35 Prozent in den Jahren 2020 bis 2022.
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Ansprechpartner
Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft
Referat 52: Wald und Forstwirtschaft, Forst- und Jagdbehörde
Winfried Werner
Telefon: +49 351 564-25207
Telefax: +49 351 564-25004