Stickstoffdioxidkonzentration
Der Indikator »Stickstoffdioxidkonzentration« bildet den Jahresmittelwert der Stickstoffdioxid-Immissionskonzentration im städtischen Hintergrund ab.
Beschreibung
Der Indikator zeigt die Konzentration von Stickstoffdioxid (NO2) und ist für die Beurteilung der Immissionsbelastung in Städten von besonderer Relevanz und Aussagekraft. Die Daten werden auf Grundlage der Messungen des städtischen Hintergrundwertes (Definition gemäß EU-Ratsentscheidung über den Informationsaustausch (97/101/EG)) berechnet und als arithmetische Mittelwerte der jeweiligen Jahresmittelwerte definiert. Sie kennzeichnen damit die mittlere langfristige Hintergrundbelastung des Luftschadstoffs.
Aussage
Erhöhte Konzentrationen von Luftschadstoffen können sowohl die menschliche Gesundheit gefährden als auch die Vegetation schädigen. Die Stickstoffdioxidkonzentration beschreibt die langfristige, mittlere Luftbelastung in städtischen Gebieten unabhängig von einzelnen lokalen Spitzenwerten und kann zur Charakterisierung der großräumigen und längerfristigen Stickoxidbelastung herangezogen werden, um Trendaussagen zu ermöglichen.
Dieser Indikator ist jedoch nicht aussagekräftig, wenn es um die Einhaltung der Grenzwerte und die Beurteilung der Luftqualität an Belastungsschwerpunkten geht, da die höchsten NO2-Konzentrationen nicht im städtischen Hintergrund, sondern vor allem an Straßen mit hohem Verkehrsaufkommen und geschlossener Randbebauung auftreten, z. T. auch mit Überschreitung der Grenzwerte (siehe hierfür Indikator Stickstoffdioxidbelastung). Es ist deshalb erforderlich, insbesondere dort die Belastung weiter zu reduzieren. Hierfür kann der Indikator Stickstoffbelastung herangezogen werden. Eine erhöhte NO2- Konzentration kann zu Atemwegsreizungen führen.
Darüber hinaus stellt Stickstoffdioxid eine wichtige Vorläufersubstanz für die sommerliche Ozonbildung in den bodennahen Luftschichten dar. Das NO2 stammt in etwa zu gleichen Anteilen aus industriellen Verbrennungsprozessen und aus dem Kraftfahrzeugverkehr, wobei bodennahe Kraftfahrzeugsemissionen insbesondere in den Ballungsräumen zu hohen Luftbelastungen führen.
Maßgebend für den Schutz der menschlichen Gesundheit sind die einzuhaltenden Grenzwerte gemäß der Richtlinie 2008/50/EG bzw. der 39. BImSchV. Der Grenzwert für den Jahresmittelwert liegt bei 40 µg/m3, wobei 18 Überschreitungen eines Spitzenwertes von 200 µg/m3 als 1-h-Mittelwert im Jahr zulässig sind. Der Richtwert der WHO für NO2 beträgt 40 µg/m3 im Jahresmittel.
Bewertung
Verwandte Indikatoren
Ansprechpartner
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Referat 21: Grundsatzangelegenheiten, Öffentlichkeitsarbeit
Sebastian Bartel
Telefon: 0351 2612-2106
E-Mail: Sebastian.Bartel@smekul.sachsen.de
Webseite: http://www.lfulg.sachsen.de