Rohstoffproduktivität
Der Indikator kennzeichnet die Veränderung des Verhältnisses des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zur Inanspruchnahme von nicht erneuerbaren Rohstoffen.
Beschreibung
Der Indikator kennzeichnet die Veränderung des Verhältnisses des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zur Inanspruchnahme an nicht erneuerbaren Rohstoffen bezogen auf das Basisjahr 1994 (= 100 %). Das Bruttoinlandsprodukt misst den Umfang der Produktion von Waren und Dienstleistungen. Es zeigt, welche monetären Werte im jeweiligen Jahr von allen Wirtschaftsbereichen erzeugt wurden.
In den Rohstoffverbrauch gehen sowohl der Abbau von Rohstoffen als auch der Saldo aus der Ein- und Ausfuhr von Rohstoffen ein. Als nicht erneuerbare Rohstoffe werden abiotische Energieträger, Erze, Steine, Erden und deren Erzeugnisse erfasst.
Aussage
Die Produktivität wird als Verhältnis von wirtschaftlicher Leistung und den dafür eingesetzten Ressourcen ermittelt. Sie verdeutlicht demzufolge die Effizienz der Produktion in einer Region. Je höher die Werte liegen, desto weniger Ressourcen werden für die wirtschaftliche Leistung benötigt.
Der Indikator Rohstoffproduktivität ist eine Relativgröße, dessen positive Entwicklung sowohl auf der Grundlage eines verringerten Rohstoffverbrauchs als auch auf einem gestiegenen BIP basieren kann. Ein weiterer Einfluss ist die allgemeine Veränderung der Wirtschaftsstruktur mit unterschiedlichen Anteilen von rohstoffintensiver Produktion oder rohstoffarmen Dienstleistungen. Rückschlüsse auf den Stand des nachhaltigen Wirtschaftens können deshalb nur bedingt gezogen werden.
Bewertung
Über den Zeitraum von 1994 bis 2016 stieg der Indikator, abgesehen von kleineren Schwankungen, bis auf 267 % des Ausgangswertes an, sank dann bis 2017 auf 244 % ab. Danach stieg der Wert wieder langsam an. Für 2020 konnte ein enormer Anstieg auf 323 % verzeichnet werden, welcher auf den starken Rückgang der abiotischen Rohstoffentnahme und des Rohstoffimports zurückzuführen ist.
Die Gewinnung und Nutzung von Rohstoffen geht stets mit einer Flächen-, Material- und Energieinanspruchnahme sowie mit Schadstoffemissionen einher.
Um nachfolgenden Generationen noch eine intakte Umwelt zur Verfügung zu stellen, ist eine absolute Verringerung des Rohstoffverbrauchs bei gleichzeitiger Steigerung der Wirtschaftsleistung zwingend erforderlich.
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Ansprechpartner
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Referat 21: Grundsatzangelegenheiten, Öffentlichkeitsarbeit
Sebastian Bartel
Telefon: 0351 2612-2106
E-Mail: Sebastian.Bartel@smekul.sachsen.de
Webseite: http://www.lfulg.sachsen.de