Natura 2000 Schutzgüter
Der Indikator »Natura 2000 Schutzgüter« beschreibt den Erhaltungszustand von Lebensraumtypen und Arten.
Beschreibung
Entsprechend der Fauna-Flora- Habitat-Richtlinie der Europäischen Union (FFH-RL) müssen die EU-Mitgliedstaaten Monitoringsysteme etablieren, mit denen sie die Erhaltungszustände von Lebensraumtypen (LRT) und Arten überwachen. Auf dieser Basis ist alle sechs Jahre ein FFH-Bericht zu erstellen, zuletzt für die Berichtsperiode 2013 bis 2018.
Für den Freistaat Sachsen wurden 47 Lebensraumtypen und 95 Arten (-gruppen) im Monitoring erfasst und bewertet. Je Schutzgut erfolgt die Einstufung in die Zustandsgruppen »günstig«, »unzureichend« und »schlecht« sowie »unbekannt«. Der aktuelle sächsische Bericht ist aufgrund der nun etablierten Methodik gut mit der Bewertung aus der vorherigen Berichtsperiode vergleichbar.
Aussage
Aus der Verteilung der Lebensräume und Arten auf die Erhaltungszustände lassen sich generalisierte Aussagen zur Situation der Natur im Freistaat Sachsen ableiten. Aufgrund der FFH-Richtlinie wurden Maßnahmen festgelegt, deren Ziel es ist, einen günstigen Erhaltungszustand der natürlichen Lebensräume und wildlebenden Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse zu bewahren oder wiederherzustellen. Deshalb sollen möglichst viele der beim Monitoring erfassten Arten und Lebensräume in die Zustandsstufe »günstiger Erhaltungszustand« (grün) gehören.
Der Indikator verdeutlicht, dass dies im Freistaat erst bei 28 % der Arten und 28 % der Lebensräume der Fall ist. Bei den Anteilen der einzelnen Zustandsstufen aller FFH-Arten liegt Sachsen im Bundesdurchschnitt. Bei den FFH-Lebensraumtypen sind die Werte sogar besser.
Bewertung
Der Erhaltungszustand der Natura 2000 Schutzgüter wurde für die drei Zeiträume 2001 bis 2006, 2007 bis 2012 und 2013 bis 2018 erfasst. Bei den Lebensraumtypen zeigt sich ein starker Rückgang des Anteils der günstig erhaltenen von 58 Prozent auf 28 Prozent.
Der Anteil der Lebensraumtypen mit unzureichendem Zustand stieg gleichzeitig stark an. Schlecht erhaltene Lebensraumtypen blieben hingegen bei einem nahezu konstanten Anteil. Arten im günstigen Erhaltungszustand zeigten eine gleichbleibende Tendenz bei einem Anteil von etwa 27 Prozent.
Der Anteil von FFH-Arten im unzureichenden Zustand sanken in ihrem Anteil erst ab und blieben danach konstant. Gleichzeitig stieg der Anteil der Arten in ungünstig, schlechtem Erhaltungszustand und stagnierte dann bei etwa 20 Prozent. Der Anteil der Arten mit unbekanntem Erhaltungszustand ging aufgrund besserer Kenntnisse leicht zurück.
Der Indikator zeigt, dass zumindest bei den FFH-Arten eine weitere Verschlechterung des Erhaltungszustands weitestgehend verhindert werden konnte, wohingegen sich der Zustand der FFH-Lebensraumtypen immer weiter verschlechterte.
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Ansprechpartner
Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie
Referat 21: Grundsatzangelegenheiten, Öffentlichkeitsarbeit
Sebastian Bartel
Telefon: 0351 2612-2106
E-Mail: Sebastian.Bartel@smekul.sachsen.de
Webseite: http://www.lfulg.sachsen.de