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Lärmquellen

Antriebs- und Rollgeräusch

Das Argument, dass die einzelnen Fahrzeuge durch technischen Fortschritt leiser geworden sind, lässt sich nicht von der Hand weisen. Man muss bei einem Kraftfahrzeug jedoch zwischen zwei wesentlichen Geräuschquellen unterscheiden:

  • dem Antriebsgeräusch und
  • dem Rollgeräusch.

Bei modernen motorgetriebenen Kraftfahrzeugen sind die Motoren deutlich leiser als bei älteren Modellen. Rein elektrisch angetriebene Kfz verursachen überhaupt keine Motorgeräusche mehr. Insgesamt sind die Antriebsgeräusche der Fahrzeuge im Lauf ihrer Entwicklung rückläufig. Jedoch dominieren bei Personenkraftwagen bereits ab Geschwindigkeiten von etwa 30 km/h die Reifen- und Fahrbahngeräusche, also die Rollgeräusche. Sie überlagern das Motorengeräusch. Negativ wirkt hier der zunehmende Trend zu schwerern Fahrzeugen wie SUV und zu breiten Reifen.

Insbesondere entlang stark befahrender innerörtlicher Hauptstraßen stellen der Straßenverkehrslärm ein erhebliches Problem dar. Verstärkt wird dies noch durch verschlissene Fahrbahnbeläge oder defekte Straßeneinbauten. Anzustreben ist daher ein guter, möglichst ebener  Fahrbahnzustand. Während außerorts offenporige Straßenbeläge mit geräuschmindernden Eigenschaften bereits als Regelbauweise anerkannt sind, hat sich der Einbau von speziellen, geräuschmindernden Fahrbahnbelägen innerorts bislang nicht flächendeckend durchgesetzt. Verschiedene Arten solcher Fahrbahnbeläge befinden sich in Erprobung, mit denen sich auch unter innerörtlichen Einsatzbedingungen deutliche Minderungseffekte erzielen lassen. Verbunden ist deren Einsatz jedoch mit erhöhten Anforderungen an Einbau und Unterhalt (z.B. bei Straßenbauarbeiten). Auch im Freistaat Sachsen stehen auf mehreren Innerortsstrecken geräuschmindernde Fahrbahnbeläge unter Beobachtung. Insbesondere werden Langzeitdaten zur baulichen und akustischen Haltbarkeit gesammelt. Bereits heute kann festgestellt werden, dass insbesondere längere, gerade Strecken ohne Ampeln und einer möglichst geringen Zahl stärker befahrener Einmündungen für deren Einsatz geeignet sind. In jedem Einzelfall muss die Auswahl eines potenziell geeigneten Belages anhand der Verkehrszusammensetzung und den örtlichen Gegebenheiten individuell erfolgen. Andere Forschungen konzentrieren sich auf die Verminderung des Rollgeräusches mittels lärmarmer Reifen.

Verkehrsaufkommen und Schwerlastverkehr

Tatsache ist, dass die durch den technischen Fortschritt der Vergangenheit erzielte Geräuschminderung der einzelnen Fahrzeuge durch den Anstieg des Verkehrsaufkommens einerseits und den Trend zu schwereren Fahrzeugen und breiteren Reifen andererseits mehr als kompensiert wurde. Hierbei kommt besonders dem stetig wachsenden Schwerlastverkehr eine entscheidende Rolle zu. Die Verkehrsprognose des Bundes weist für 2030 im Straßengüterfernverkehr einen Zuwachs bei der Verkehrsleistung von 39% gegenüber dem Bezugsjahr 2010 aus.

Fahrzeugwartung und individuelles Fahrverhalten

Eine vermeidbare und damit unnötige Lärmbelastung resultiert aus dem mangelhaften technischen Zustand von Fahrzeugen. Zu nennen sind beispielsweise defekte Auspuffanlagen bei PKW oder klappernde Aufbauten von LKW. Problematisch ist auch das individuelle Fahrverhalten Einzelner, die besonders in der ruhesensiblen Nacht mit überhöhter Geschwindigkeit oder »sportlichem« Fahrstil den Geräuschpegel in die Höhe treiben und Aufwachreaktionen hervorrufen. Ebenso steigert der nachträgliche Einbau von Sportauspuffanlagen die Belästigungswirkung für die Anwohner.

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