Plausibilitätsprüfung
Die Abflusszeitreihen wurden unter Berücksichtigung des jeweiligen Bewirtschaftungseinflusses im Pegelgebiet (Entnahmen, Einleitungen, Überleitungen) mit Hilfe der im Gebiet gemessenen Klimaelemente (fester und flüssiger Niederschlag, Temperatur) auf Plausibilität überprüft. Diese optische Kontrolle mit den kausal zusammenhängenden Größen Niederschlag und Abfluss dient dem Erkennen extremer Auffälligkeiten in den Abflusszeitreihen. Zusätzlich wurde ein visueller Vergleich der Ganglinien benachbarter Pegel durchgeführt. Gefundene unplausible bzw. fehlerhafte Werte wurden aus der Zeitreihe entfernt. Die so entstandenen Lücken wurden im Rahmen der Regressionsanalyse wieder geschlossen.
Homogenitätsprüfung
Die erhobenen Abflussdaten, sowohl die Ausgangsdaten als auch die lückengefüllten Reihen sind auf Homogenität zu überprüfen. Durch beispielsweise Pegelveränderungen (Sanierung, Hochwasserereignisse) oder durch Veränderung im Gewässerbett kann es zu systematischen Abweichungen im Langzeitverhalten des Abflusses kommen. Deutlich werden diese systematischen Fehler bei einem Vergleich der zu untersuchenden Pegeldaten mit einer homogenen Referenzreihe aus dem Untersuchungsgebiet. Mit Hilfe des statistischen Testverfahrens der Doppelsummenanalyse wurden sämtliche Abflusszeitreihen auf Homogenität überprüft und auftretende Inhomogenitäten bereinigt. Die an mehreren Pegeln im Einzugsgebiet vorhandenen Einflüsse der Wasserbewirtschaftung verursachen beeinflusste Pegelmessreihen. Aufgrund der Berücksichtigung der Bewirtschaftung in Form von Entnahmen und Einleitungen im Modell können die Datenreihen der beeinflussten Pegel in der Modellkalibrierung unverändert verwendet werden.