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Verglasung

Verfahrensbeschreibung

Bei der Verglasung wird das zu behandelnde Material bei sehr hohen Temperaturen (> 1500 º C) eingeschmolzen. Aufgrund dieser Tatsache nimmt die Verglasung eine Sonderstellung ein, da bei allen anderen Immobilisierungsverfahren bei Umgebungstemperatur gearbeitet wird. Organische Verunreinigungen im Material werden vollständig zerstört. Die anorganischen Verunreinigungen werden in der Silikatmatrix, die nach Abkühlung des geschmolzenen Materials entsteht, stark eingebunden. Abhängig von der Abkühlungsgeschwindigkeit entsteht eine glasartige oder kristalline Schlacke, die auslaugungsresistent ist. Das Volumen der Schlacke ist wesentlich kleiner als das des Ausgangsmaterials. Falls der Siliziumgehalt des Ausgangsmaterials nicht zur Bildung einer Silikatmatrix ausreicht, können bei der Verglasung eventuell Zusätze (z. B. Sand oder Altglas) zugegeben werden. Eine Zwischenform der Verglasung ist die Sinterung des Materials. Die Sinterung erfolgt bei niedrigeren Temperaturen als die Verglasung (ca. 1000 º C). Die Silikate im Ausgangsmaterial schmelzen dabei z. T. zusammen. Es entsteht ein poröses, hartes Material. Aufgrund der Porosität und nicht vollständigen Einbindung in die Silikatmatrix ist die Auslaugungsresistenz geringer als bei verglastem Material. Zur Verglasung stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung: * Verglasung im Koksbett: Das Ausgangsmaterial wird gemeinsam mit Zusätzen und Koks einem Ofen zugeführt. Der Koks liefert die zum Schmelzen notwendige Energie. * Verglasung im Schmelzzyklon: Das Ausgangsmaterial wird zusammen mit Brennstoff einem feuerfesten Zyklon zugeführt. Die Verbrennungsluft wird abgestuft an verschiedenen Stellen in den Zyklon eingeblasen, wodurch eine Wirbel-Bewegung entsteht. Die geschmolzenen anorganischen Anteile sammeln sich im unteren Teil des Zyklons. * Verglasung im Plasmaschmelzofen: Bei dieser Technik wird das Material in einen Plasmabogen geleitet. Im Lichtbogen werden Temperaturen über 2000 ° C erreicht, wodurch die Aufschmelzung des Materials sofort eintritt. Das geschmolzene Material wird in einem Schmelzbad gesammelt. * Verglasung in Schmelzöfen zur Glasherstellung: Ein in-situ-Verfahren zur Verglasung wurde vom Batelle Memorial Institute (USA) entwickelt, das sog. ISV-Verfahren (In-Situ-Vitrification). Bei diesem Verfahren wird der kontaminierte Boden über im Boden steckende Elektroden in situ geschmolzen. Ein Verfahren zur Sinterung (Ecogrind) stammt von der Fa. Ecotechniek (NL).

Verfahrensart
Altlasten
Überwachung
Prozesskontrolle
Nachsorge
Monitoring
Nachbesserung
nachträgliche Abdichtung
Anwendungsstand
Stand der Technik
Zeitaufwand
kleiner 1 Jahr

Rechtliche Anforderungen

Arbeitsschutz
Verweis auf LfUG-Leitfaden: Materialien zur Altlastenbehandlung - Leitfaden zum Arbeitsschutz bei der Altlastenbehandlung Verweis auf UB MEDIA: Boden und Altlasten 08/2005 ? Arbeitsschutz in kontaminierten Bereichen
Erforderliche Genehmigungen
Gesetz Notwendig
Baurecht u. U.
Immissionsschutzrecht Ja
Wasserrecht u. U.
Sonstige Nein

Bewertung

Eignungsgrad für Schadstoffe
gut
  • Aliphatische, aromat. KW
  • Arsen
  • Blei
  • Cadmium
  • Cobalt
  • Cyanide (komplex)
  • Dioxine, Furane
  • Fluoride
  • Kupfer
  • Leichtflüchtige KW (BTEX)
  • LHKW
  • MKW (Diesel, Schmieröle)
  • Nickel
  • PAK (< 4 Ringe)
  • PAK (> 4 Ringe)
  • PCB
  • Pestizide
  • Phenole und Alkohole
  • Phosphate
  • Quecksilber
  • Sulfate
  • Zink
  • Zinn
bedingt
ungeeignet
Umweltauswirkung
hoch mittel gering ohne
Transportaufkommen X
Luftbelastung X
Lärmbelastung X
Schmutzbelastung X
Abfallaufkommen X
Flächenbedarf X
Bodenbelastung X
Grundwasserbelastung X
Eignungsgrad für Böden / Materialien
gut bedingt ungeeignet
Kies X
Mittelsand X
Feinsand X
Schluffsand X
Ton X
Bauschutt X
Datenstand
27.11.2014