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Biologische Nachbehandlung (bei Bodenluftsanierung)

Verfahrensbeschreibung

Als Biofilterverfahren bezeichnet man ein Abluftreinigungsverfahren zur Behandlung wasserlöslicher, mikrobiologisch abbaubarer Luftinhaltsstoffe. Die Bodenluft wird über eine aktive Filterschicht (Komposte, Torfe) geführt, in welcher die Schadstoffe am Feuchtigkeitsfilm des Filters adsorbiert und anschließend durch Mikroorganismen abgebaut bzw. umgesetzt werden. Wichtige Randbedingungen für die Anwendbarkeit des Biofilterverfahrens sind das Vorhandensein der für den Zellaufbau der Mikroorganismen erforderlichen Elemente (P, N, K) sowie ein ausreichender Feuchte- und Sauerstoffgehalt im Filter. Die Reinigungsleistung ist abhängig von der Schadstoffkonzentration und beträgt ca. 40 % bei geringer Schadstofffracht bis annähernd 99 % bei Aromaten in hoher Konzentration. Das System reagiert äußerst labil auf die Änderung verschiedener Einflüsse (Temperatur, Feuchtigkeit, Strömungsverhalten des Filters) und bedarf daher einer intensiven Überwachung. Das Verfahren ist zur Reinigung von Bodenluft mit organischen, schwefel- und sauerstoffhaltigen Verbindungen geeignet. Durch den Einsatz der biologischen Oxidation/Elimination der Schadstoffe) entstehen keine Entsorgungskosten für die im Filter aufkonzentrierten Schadstoffe.

Verfahrensart
Altlasten
Überwachung
intensive Überwachung von Temperatur, Feuchtigkeit, Strömungsverhalten des Filters, um möglichst gleichbleibende Umgebungsbedingungen für die Mikroorganismen zu realisieren
Nachsorge
Rückbau der Anlage
Nachbesserung
Kombination mit anderen Behandlungsverfahren
Anwendungsstand
Stand der Technik
Zeitaufwand
1-3 Jahre

Rechtliche Anforderungen

Arbeitsschutz
Verweis auf LfUG-Leitfaden: Materialien zur Altlastenbehandlung - Leitfaden zum Arbeitsschutz bei der Altlastenbehandlung; Verweis auf UB MEDIA: Boden und Altlasten 08/2005 - Arbeitsschutz in kontaminierten Bereichen
Erforderliche Genehmigungen
Gesetz Notwendig
Abfallrecht Nein
Baurecht Nein
Immissionsschutzrecht Ja
Wasserrecht Nein
Sonstige Nein

Bewertung

Eignungsgrad für Schadstoffe
gut
  • Aliphatische, aromat. KW
  • LHKW
bedingt
  • Leichtflüchtige KW (BTEX)
  • Phenole und Alkohole
  • Phosphate
  • Sulfate
ungeeignet
  • Arsen
  • Blei
  • Cadmium
  • Cobalt
  • Cyanide (komplex)
  • Dioxine, Furane
  • Fluoride
  • Kupfer
  • MKW (Diesel, Schmieröle)
  • Nickel
  • PAK (< 4 Ringe)
  • PAK (> 4 Ringe)
  • PCB
  • Pestizide
  • Quecksilber
  • Zink
  • Zinn
Umweltauswirkung
hoch mittel gering ohne
Luftbelastung X
Bodenbelastung X
Grundwasserbelastung X
Lärmbelastung X
Schmutzbelastung X
Transportaufkommen X
Abfallaufkommen X
Flächenbedarf X
Datenstand
07.07.2008