Bei der elektrokinetischen Bodenreinigung werden Elektroden in den Untergrund eingebracht und an eine Gleichstromquelle angeschlossen. Das sich ausbildende elektrische Feld bewirkt einen Transport des Porenwassers und der darin gelösten Schadstoffe, wobei positiv geladene Moleküle und Ionen zur Kathode wandern und negativ geladene Ionen oder Moleküle sich zur Anode hin bewegen. Dort gehen die Ionen in eine Elektrodenflüssigkeit über, welche über Pumpen entnommen und einer Abwasserreinigung zugeführt wird. Die zugrunde liegenden physikalischen Prozesse sind zum einen die Elektroosmose, welche den Transport organischer Schadstoffmoleküle bewirkt, zum anderen die Elektromigraion, welche den Transport geladener Schadstoffe wie z. B. Schwermetalle bewirkt. Elektrokinetische Verfahren werden insbesondere bei der Sanierung feinkörniger Böden angewandt. Voraussetzung für eine Sanierung mit diesem Verfahren ist die Wasserlöslichkeit der Schadstoffe.