Hydroschock-Verfahren
Verfahrensbeschreibung
Das Hydroschock-Verfahren beruht auf dem Konzept einer dynamischen Mobilisierung der in die wassergesättigten Bodenzonen eingedrungenen flüchtigen Stoffe durch den Eintrag von kinetischer Energie in den Grundwasserleiter. Dabei werden in einem speziell ausgebauten Bohrloch elastische Wellen erzeugt, die sich in Abhängigkeit von den jeweiligen Eigenschaften des Aquifers mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten ausbreiten können bzw. absorbiert werden. Durch die Schwingungen sollen über Umlagerungsvorgänge innerhalb des Korngerüstes von sandig bis kiesig ausgebildeten Grundwasserleitern neue Wegsamkeiten für das Grundwasser geschaffen werden, wodurch in vormals schlecht wasserdurchlässigen Porenräumen angereicherte Schadstoffe erfasst und anschließend über eine Grundwasserförderung aus dem Untergrund ausgetragen werden. Darüber hinaus ist es möglich, dass durch die künstlich generierten Druckwellen Kavitationseffekte auftreten, die ein Ausgasen von leichflüchtigen Schadstoffen begünstigen. Über die quantitativen Auswirkungen dieser Maßnahme ist bislang noch wenig bekannt. Konzeptionsparameter sind die Art der Energieerzeugung und die Art der Ankopplung an das zu sanierende Medium. Als Energiequelle können Innenrütler, Druckluftpulser oder Akustik-Log-Gerätschaft verwendet werden, die ihre Energie auf das Medium Wasser bzw. Korngerüst übertragen. Das Hydroschock-Verfahren kann ergänzend eingesetzt werden bei hydraulischer Sanierung, bei Sanierungsverfahren mittels in-situ-Strippung oder beim Wellpoint-Verfahren.
Verfahrensart
Altlasten
Überwachung
Grundwassermonitoring zur Überwachung möglicher Schadstoffmobilisierung erforderlich!
Nachsorge
Grundwassermonitoring
Nachbesserung
Kombination mit Strippung oder Extraktion
Anwendungsstand
Entwicklungsphase
Zeitaufwand
1-3 Jahre
Rechtliche Anforderungen
Arbeitsschutz
Verweis auf LfUG-Leitfaden: Materialien zur Altlastenbehandlung - Leitfaden zum Arbeitsschutz bei der Altlastenbehandlung; Verweis auf UB MEDIA: Boden und Altlasten 08/2005 - Arbeitsschutz in kontaminierten Bereichen
Erforderliche Genehmigungen
Gesetz | Notwendig |
---|---|
Abfallrecht | Nein |
Baurecht | Nein |
Immissionsschutzrecht | Nein |
Wasserrecht | Ja |
Sonstige | u. U. |
Bewertung
Eignungsgrad für Schadstoffe
gut
- Leichtflüchtige KW (BTEX)
- LHKW
- Phenole und Alkohole
bedingt
- PAK
ungeeignet
Umweltauswirkung
hoch | mittel | gering | ohne | |
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Bodenbelastung | X | |||
Grundwasserbelastung | X | |||
Luftbelastung | X | |||
Flächenbedarf | X | |||
Lärmbelastung | X | |||
Schmutzbelastung | X | |||
Transportaufkommen | X | |||
Abfallaufkommen | X |
Eignungsgrad für Böden / Materialien
gut | bedingt | ungeeignet | |
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Kies | X | ||
Mittelsand | X | ||
Feinsand | X | ||
Schluffsand | X | ||
Ton | X | ||
Bauschutt | X |
Datenstand
10.03.2006