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Grundwasserzirkulationsbrunnen (In-Well-Air Stripping)

Verfahrensbeschreibung

Das Verfahren des Grundwasser-Zirkulations-Brunnens stellt eine spezielle Anwendung der in-situ-Strippung dar, die innerhalb eines speziellen Brunnens über intensive Luftdurchmischung mit im Brunnen angesaugtem und wieder abgegebenem Grundwasser erfolgt. Durch den intensiven Luftdurchgang im Brunnen wird Wasser mit nach oben gerissen, der so genannte Air-Lift-Effekt. Somit wird eine Anhebung des Wassers innerhalb des Brunnens bewirkt und damit ein Fließgradient zum umgebenden Grundwasser aufgebaut. Dadurch tritt in der Regel im oberen Bereich Wasser aus dem Brunnen aus und im unteren Bereich fließt Wasser dem Brunnen zu. Bei dem Kontakt zwischen Luftblasen und Wasser findet außerdem eine intensive Ausgasung darin enthaltener leichtflüchtiger Bestandteile statt (in der Regel sind dies LCKW). Die mit Schadstoff angereicherte Luft wird über einen Filter (z. B. Aktivkohle-Filter) geleitet und gereinigt. Derzeit werden unterschiedliche Verfahren und Anlagen angeboten und eingesetzt. Diese haben auf die hydraulischen Vorgänge außerhalb des Brunnens praktisch keinen unterschiedlichen Einfluss und können in dieser Hinsicht als gleichartiges hydraulisches Wirkungssystem angesehen werden. Angebotene Systemvarianten sind beispielsweise der Unterdruck-Verdampfer-Brunnen (UVB), der Hydro-Airlift-Brunnen (HAB) und Brunnen mit Luft- oder Pumpenantrieb zur Erzeugung der Zirkulationsströmung im Untergrund mit unterschiedlichen in-situ-bzw. on-site-Reaktoren zur Aufbereitung unterschiedlich kontaminierter Wässer. Beim UVB-Verfahren wird über eine Düsenplatte unterhalb des Grundwasserspiegels Luft eingetragen. Die mit Schadstoffen beladene Luft wird abgesaugt und über Aktivkohlefilter gereinigt. Eine andere Art ist das Gaslift-Verfahren. Im Sanierungsbrunnen wird das Gas im unteren Brunnenabschnitt durch Luftinjektion erzeugt. Die aufsteigenden Gasblasen erzeugen eine Aufwärtsbewegung des Wassertroms, womit der Sogeffekt entsteht. Das zirkulierende Grundwasser wird im Brunnen zyklisch mit Sauerstoff angereichert. Weiterhin ist der Brunnen mehrfach verfiltert - einerseits an seiner Basis, andererseits im Bereich des Grundwasserspiegels. Die Schadstoffe werden durch Verflüchtigung, Oxidation und biologischen Abbau reduziert. Weitere Verfahrenskombinationen sind möglich (z. B. Luftabsaugung).

Verfahrensart
Altlasten
Überwachung
Grundwassermonitoring
Nachsorge
Grundwassermonitoring
Nachbesserung
Kombination von Luftreinigungsverfahren und in-situ biologische Dekontaminationsverfahren
Anwendungsstand
Stand der Technik
Zeitaufwand
1-3 Jahre
Leistungsbuch LUA NRW
  • 52-20-00

Rechtliche Anforderungen

Arbeitsschutz
Verweis auf LfUG-Leitfaden: Materialien zur Altlastenbehandlung - Leitfaden zum Arbeitsschutz bei der Altlastenbehandlung Verweis auf UB MEDIA: Boden und Altlasten 08/2005 - Arbeitsschutz in kontaminierten Bereichen
Erforderliche Genehmigungen
Gesetz Notwendig
Abfallrecht Nein
Baurecht Nein
Immissionsschutzrecht Nein
Wasserrecht Ja
Sonstige u. U.

Bewertung

Eignungsgrad für Schadstoffe
gut
  • Leichtflüchtige KW (BTEX)
  • LHKW
  • MKW (Diesel, Schmieröle)
bedingt
  • Aliphatische, aromat. KW
  • Phenole und Alkohole
ungeeignet
  • Arsen
  • Blei
  • Cadmium
  • Cobalt
  • Cyanide (komplex)
  • Dioxine, Furane
  • Fluoride
  • Kupfer
  • PAK
  • PCB
  • Pestizide
  • Sulfate
  • Zink
  • Zinn
Umweltauswirkung
hoch mittel gering ohne
Grundwasserbelastung X
Bodenbelastung X
Luftbelastung X
Flächenbedarf X
Lärmbelastung X
Schmutzbelastung X
Abfallaufkommen X
Transportaufkommen X
Eignungsgrad für Böden / Materialien
gut bedingt ungeeignet
Kies X
Mittelsand X
Feinsand X
Schluffsand X
Bauschutt X
Ton X
Datenstand
27.11.2014